Donnerstag, 4. April 2013

Reif für die Insel...

So, da sind wir nach knapp einwöchiger Reparaturpause dann also in Richtung Süden aufgebrochen. Die Kathi verhielt sich unauffällig, und ich bemühte mich sehr das Pferd nicht unnötig zu belasten, sprich kein Vollgas, nur in Ausnahmesituationen über 5000 U/min drehen, usw... Das volle Tourenschwuchtel-Rumnudelprogramm eben.

Das ist auch beinahe zwei Tage lang so gut gegangen, aber nach über 1100km, ca. 40km vor dem Ziel Chumphon, stand die Mühle wieder. Diesmal waren die Symptome allerdings ein wenig anders: Auch bei geschlossenem Gashahn drehte die Kiste auf 5500 U/min, und dann stand sie auf einmal ganz. Vorsichtiges Motordurchdrehen mit dem Kickstarter brachte uns die Erkenntnis, dass da irgendwas im Motor blockiert...


Na super, genau das haben wir gebraucht, immerhin wollten wir uns in wenigen Tagen in Malaysien mit einer Freundin, die uns besuchen kommt treffen... :-/
Zum zweiten Mal mussten wir also die unangenehme Nachricht, dass es sich bei uns vielleicht nicht ausgeht, überbringen.

Ein Pickup für die letzten 40km war aber recht schnell organisiert, und nachdem wir eine Unterkunft mit brauchbarem Schrauberplatzerl gefunden hatten, gingen wir erstmal Abendessen und dann frustriert ins Bett.

So sehen meine Handgelenke übrigens schon die ganze Reise über immer wieder mal aus, zwischen Handschuhen und Jacke brennt die Sonne ganz schön durch hinein!


Am nächsten Tag standen wir dann früh auf, und begannen wieder mal die Maschine gründlich auseinanderzunehmen. Als ich den Vergaser ausbaute, war die Ursache für das Massaker im Motor dann auch schon gefunden:


Da hat es tatsächlich den Schieber im Vergaser voll zerbröselt! AAAAAARRRRGH!!!!! Sowas hab ich ja noch gar nie gesehen, geschweige denn davon gehört... Danke, Herr Mikuni aber auch!


Abgesehen von den zahlreichen Aluminiumstückchen sah das Herz meiner Kathi aber eigentlich noch recht gut aus, wenn auch etwas mitgenommener als das letzte Mal, als wir da drin waren...


Da wir ja inzwischen schon ein bisschen Übung im Motor auseinandernehmen und wieder zusammenbauen haben, schafften wir es diesmal die Kiste an einem Tag auseinander und wieder zusammenzubauen, auch wenn dabei einige Hindernisse zu überwinden waren. Das erste war passendes Werkzeug für die Zylinderkopfschrauben zu finden, da wir diesmal ja nicht in ein einer tollen Werkstatt untergekommen waren, sondern das Carport unseres Hotels zur Werkstatt umfunktioniert hatten, fehlte uns eine 13er Nuss mit großem Hebel. Nachdems mit Englisch eigentlich auch überall recht schlecht ausgeschaut hat, und ein kurzes Ausborgen des benötigten Werkzeugs daher etwas schwierig zu verhandeln war, hab ich das Zeug dann gleich im Werkzeugladen gekauft...






Das zweite Hindernis erwies sich als etwas schwieriger zu überwinden, wir hatten nämlich ein kaputtes Gewinde in meinem Zylinderkopf. Schuld daran war, das jemand beim Zusammenbauen in Chiang Mai offenbar zwei unterschiedlich lange Schrauben miteinander verwechselt hat, und eine Schraube daher nur mit 2-3 Gewindegängen im weichen Alu des Zylinderkopfes steckte. Für die auftretenden Betriebsbelastungen war das wohl zuwenig, und so versuchte ich den Kopf zu retten, indem ich das Gewinde nachschnitt. Gewindebohrer musste ich dazu natürlich auch kaufen, was aufgrund der Sprachbarriere wieder mal zu einem recht schwierigen Unterfangen wurde. Schlussendlich hab ich aber natürlich bekommen, was ich wollte! Das Benutzen der Gewindebohrer war dann auch gar nicht ganz so einfach, Wendeeisen hatten wir ja natürlich keines dabei. Der Speichenschlüssel hat aber auch ganz gut gepasst... ;-)


Danach machte ich mich in unserem Zimmer daran, den Vergaser zu zerlegen.



So sieht also ein potenzieller Motorkiller aus:


Das Eck, das auf der Oberseite fehlt dürfte wohl vor Chiang Mai in den Brennraum gekommen sein, das untere Ende des Schiebers war damals garantiert noch in Ordnung! Und selbst wenn ich das fehlende Eck da oben bemerkt hätte, wär ich wohl bedenkenlos mit dem selben Schieber weitergefahren. Dass es einen Vergaserscheiber so dermaßen in Teilchen zerlegt hätt ich nicht für möglich gehalten...

Um die Reise fortzusetzen, brauchte ich also dringend einen neuen Schieber.

Im Internet hab ich dann auch schnell Mikuni Thailand gefunden, die müssten mir doch sicherlich helfen können! - Denkste, nach einem über 10 Minuten dauernden Telefongespräch war klar, dass bei dem Verein niemand in der Lage, oder gewillt ist, mir zu helfen. Also versuchte ich es in Bangkok bei auf "Big bikes" spezialisierten Werkstätten. Der TM40 Vergaser wird ja auch gerne bei diversen Hondas und Yamahas eingesetzt, da müsste sich doch ein Ersatzteil auftreiben lassen. Aber ebenfalls Fehlanzeige, nix zu holen. Die schnelle Rettung kam dann in Form von Frank Grieger aus dem KTM-LC4 Forum, der mir schnellentschlossen und uneigennützig anbot den Schieber aus seinem Vergaser auszubauen, und ihn mir per Express zuzusenden. - Vielen Dank Frank, ich hoffe ich kann mich mal revanchieren!

Die Wartezeit darauf beschlossen wir auf den beliebten Touri-Inseln Koh Phangan und Koh Tao zu verbringen.

Vorher haben wir aber noch ein paar andere Kleinigkeiten an unseren Mopeds repariert, auf der Suche nach einem Schweißer für eine abgebrochene Maskenhalterung an Richis KTM hat er dann diese überaus interessante Drehbank gefunden:






Und krasse Vehikel gibts natürlich auch, wie überall in Asien!



Und so starteten wir Frühmorgens (um 5:30 sollten wir abgeholt werden, es war dann eher 6:00 bis wir im Bus zum Hafen saßen) in Richtung Insel.

Interessante Boote gabs im Hafen natürlich in großer Zahl:






Koh Phangan:


Zufällig war am Tag unserer Fahrt nach Koh Phangan auch die berühmt berüchtigte Fullmoon-Party angesagt, was uns zwar prinzipiell freute, aber leider die Suche nach einer Unterkunft etwas erschwerte. Wir nahmen also was wir kriegen konnten, und das war ein Luxuresort am der Party gegenüber liegenden Ende der Insel. Das hatte den Vorteil, das wir schön mit Namensschild vom Bootssteg abgeholt wurden: :-)



Und das hier war dann die Aussicht von unserem zweistöckigen-Luxuswohnhäuschen:


Vom Klo, bzw. der Badewanne im Keller hatte man übrigens genau die selbe Aussicht! :-)


Einen wunderhübschen Pool gabs auch:


Und schön bemalte Roller konnte man sich ausleihen. Was wir aber nicht getan haben, wir sind ja schließlich was besseres gewöhnt... ;-)


Ja, und nach dem Sonnenuntergang...


...gings dann mit dem Taxi zur 25km entfernten Fullmoon-Party:


Hauptsächlich gabs dort leider den üblichen Techno-Disco-Partymix, ein paar gemütlichere Ecken ließen sich aber auch finden, und so hatten auch wir unseren Spaß! ;-)


Ziemlich "En Vogue" war auch das Bemalen mit im UV-Licht leuchtenden Farben, das konnte man entweder selbst tun, oder einen Profi dafür engagieren. Wir haben dem ungesung leuchtenden Zeug nicht ganz vertraut, und unser Geld sicherheitshalber lieber in Bier investiert! ;-)


Feuerspieler...

Richi hat Spaß! ;-)


Eigentlich wollten wir am nächsten Tag dann nach Koh Tao, weil das einfach die gemütlichere Insel in der Gegend ist, aber aufgrund des Fullmoonparty-Ansturms waren keine Tickets für das Boot mehr zu bekommen, also verbrachten wir gezwungenermaßen noch einen Tag auf Koh Phangan in unserer Luxusanlage. Glüklicherweise war in der zweiten Nacht ein billigeres Zimmer frei... :-)

Ein wenig am Strand rumliegen war dann natürlich auch drinnen:


Interessant waren wieder mal die herumstehenden Schilder:

Tsunami!

Ja, und am nächsten Tag wagten wir uns dann in den Hafen um nach Koh Tao überzusetzen.

War wirklich viel los dort:


Glücklicherweise schafften wir es an Bord eines der zum Bersten gefüllten Boote, und so konnten wir auch noch einen Abend auf Koh Tao verbringen. Dort fanden wir zuerst diese Schönheit:




Dann einen hübschen Sonnenuntergang:



Und dann auch noch unsere finnischen Freunde Jawe und Vera. Unglaublich, jetzt sind wir denen schon wieder unabsichtlich über den Weg gelaufen. Schön langsam glaub ich da an keinen Zufall mehr, die stalken uns! ;-)

Mit den beiden, und zwei weiteren Finnen, die sie im Schlepptau hatten, haben wir dann wieder mal einen sehr feucht-fröhlichen Abend verbracht... ;-)

Am nächsten Tag trafen wir uns mit den beiden dann noch zum Frühstück, bevor wir wieder einmal Abschied voneinander nahmen:


Ach ja, so Roller mit Geländebereifung sind auf den südthailändischen Inseln offenbar ganz normal... *gg*


Ebenfalls ganz normal: Der Terminator und Bob Marley, an der Wand vereint.













Ja, als wir dann nach drei Inseltagen wieder am Festland ankamen, war erst mal unsere Enttäuschung sehr groß, das für spätestens Freitag angekündigte Paket war nämlich am Freitagabend noch nicht eingetroffen... :-/

Wie's weiter ging, und ob wir es trotzdem noch schafften, unsere österreichische Freundin in Malysien zu besuchen, steht dann im nächsten Beitrag! - stay tuned! ;-)

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